Warum du nicht deine Zeit verkaufen solltest, egal wie hoch deine Stundensätze sind.
Deine Zeit ist begrenzt
Willst oder musst du länger Pause machen, für Reisen, Fortbildungen, Elternzeit, Krankheit oder was auch immer, reduziert sich dein Einkommen. Deinem Business länger als zwei, drei Wochen fernbleiben kannst du nicht, weil es niemand sonst am Laufen hält.
Das führt auf Dauer zu einem enormen Stresslevel. Selbst und ständig ist kein erstrebenswerter Zustand im Berufsleben.
Du schränkst die Weiterentwicklung deines Business und deiner Persönlichkeit ein
Selbst wenn du schon sehr hohe Tagessätze bekommst, ist der Stress vorprogrammiert, viel Raum für die Umsetzung von Visionen und langfristigen Zielen bleibt im Tagesgeschäft nicht.
Du bist austauschbar
Wenn du dich nicht merklich durch ein konkretes Angebot – sprich eine Lösung für deinen Kunden – vom Rest der Masse abhebst, ist es egal, wie gut du bist. Dein Kunde wird sich fragen, ob er die gleiche Zeit nicht irgendwo günstiger bekommen kann. Und für deinen Kunden ist ein Qualitätsunterschied zwischen einem Freelancer, der 150 € die Stunde nimmt und einem, der nur 80 € kostet, schwer auszumachen. Profis sind sie wahrscheinlich beide, da dies keine Anfängersätze sind, aber ob der gefühlte Benefit für deinen Kunden ausreicht, um deinen höheren Satz zu rechtfertigen, ist sehr fraglich. Im Zweifel entscheidet er sich für den günstigeren Konkurrenten.
Das entscheidende Differenzierungsmerkmal zwischen verschiedenen Angeboten ist die passende Lösung für das Problem des Kunden, also ein konkretes Ergebnis.
Du wirst fremdbestimmt
Setzt du dich aber vorher schon mit den potentiellen Problemen deiner Kunden auseinander und entwickelst eine Lösung, kannst du gezielt auf Kunden zugehen und ihnen etwas Konkretes verkaufen, statt darauf zu warten, dass sie bei sich einen Bedarf erkennen.
Natürlich sind wir als diejenigen, die etwas verkaufen wollen, immer abhängig davon, dass es bei unseren potentiellen Käufern einen Bedarf gibt. Verkaufst du aber nur deine Zeit, legst du die Steuerung deines Business in die Hände deiner Kunden, statt selbst das Ruder in der Hand zu behalten.
Du hast wenig bis keine Planbarkeit
Außerdem besteht die Möglichkeit, dass du deine verfügbaren Tage nicht zu 100% verkaufen kannst.
Hast du jedoch ein wirkliches Angebot, sprich eine Lösung zu einem festen Preis, weißt du genau, wie viele dieser Pakete zu verkaufen muss, um dein Zieleinkommen zu erreichen. Du kannst gezielte Marketing- und Vertriebsmaßnahmen einleiten, solltest du dein Monats- oder Quartalsziel noch nicht erreicht haben.
Du degradierst dich selbst zum „Abarbeiter“
Diese Rechnung wird für dich mit deinem administrativen Aufwand und der Unterhaltung deines Lebens nicht aufgehen.
Je besser du wirst, umso weniger verdienst du
Bist du schon seit mehreren Jahren Profi in deinem Themengebiet, wirst du viel schneller in all deinen Aufgaben – von der Konzeption bis zur Umsetzung.
Für deinen Kunden gewinnst du mit steigender Qualität immens an Wert. Verkaufst du aber nur deine Zeit, wird das für dich zum Nachteil. Dein Kunde nimmt deinen Wert so nicht wahr, da in einer Anzahl an Stunden erst einmal kein Vorteil für ihn steckt, er sieht nur die Ausgabe.
Hast du hingegen ein konkretes Angebot, wird dein Kunde die Ausgabe für die Lösung seines Problems eher als Investment in seine Firma sehen. Es ist völlig egal, wie viel Zeit du am Ende in dieses Ergebnis hineingesteckt hast. Dein Kunde kauft nicht deine Zeit, er kauft ein Ergebnis. Dein reiner Zeitaufwand ist dabei nur die basischste Messgröße bei deiner eigenen Preiskalkulation.
Je öfter du etwas tust, umso besser und schneller wirst du. Hast du ein Angebot, in dem die Einzelschritte zur Problemlösung klar definiert sind, erzielst du am Ende umgerechnet vielleicht einen Stundenlohn von 600 €, einfach weil das Endergebnis deinem Kunden mehrere Tausend Euro wert ist. Hättest du deinem Kunden hingegen gesagt, dass du 600 € die Stunde kostest, hätte er mit ziemlich sicherer Wahrscheinlichkeit nach einem anderen Dienstleister gesucht.
Du arbeitest gratis…
Darüber brauchst du dann auch relativ lange, um dein Angebot überhaupt fertig zu stellen. Wenn du erst die Konzeption machen musst, schaffst du das nicht am selben Tag oder bis zum nächsten Tag. Dein Kunde will aber nicht unbedingt warten, vor allem nicht, wenn er ein drängendes Problem hat.
… machst Verlust oder verärgerst deinen Kunden
Als ich noch als Beraterin und Konzeptionerin meine Leistung nach Zeit verkauft habe, habe ich bei großen Projekten nicht nur bis zu mehrere Tage für die Angebotserstellung, also die Konzeption der Problemlösung gebraucht, oft haben sich Projekte auch in ihrem Verlauf plötzlich ganz anders entwickelt als geplant.
Gerade bei großen Firmen mit mehreren Ansprechpartnern habe ich mehr Korrekturschleifen gedreht als kalkuliert, weil Person X sich mit Person Y nicht einig werden konnte usw. usf.
Bei den wenigsten Kunden ist eine Nachkalkulation problemlos möglich – und wenn, dann zieht sie einen aufwendigen Nachweis deinerseits nach sich. Für deinen Kunden wird ein am Ende höherer Preis ärgerlich, auch wenn er das selbst verbockt hat. Im schlimmsten Fall zahlst du sogar drauf, wenn du eine Nachberechnung nicht durchbekommen solltest. Wie man es dreht und wendet, es bleibt für jeden ein unangenehmes Gefühl.
Und selbst die Erfahrensten können vor dem Start eines Projektes nicht alle Eventualitäten absehen.
Die leidige Feilscherei
Nicht umsonst ist es oft genutzte Taktik, den Preis höher anzusetzen als das, was man am Ende erzielen will. Natürlich feilscht dein Kunde mit dir um deine Stundensätze, denn der gefühlte Wert deiner Zeit ist viel kleiner als der Wert eines konkreten Ergebnisses für deinen Kunden.
Außerdem wirst du ziemlich genau aufschlüsseln müssen, welche Leistung wie viele Stunden in Anspruch nehmen wird. In den wenigsten Fällen gibt sich ein Kunde damit zufrieden, dass du „680 Stunden = 6.800 €“ abrechnest, ohne Kontrolle darüber zu haben, was genau du in diesen Stunden machst.
Auch in der noch so detaillierten Aufschlüsselung steckt für deinen Kunden gefühlt viel weniger Transparenz als du denkst. Sie schürt eher Misstrauen beim Kunden, weil er den tatsächlichen Aufwand auf deiner Seite nicht wirklich einschätzen kann. Er wird bei vielen Punkten darüber diskutieren ob Aufgabe A und B nicht auch in 2 statt 6 Stunden erledigt werden kann oder er den Punkt ganz streicht, weil er denkt, dass er das auch firmenintern abbilden kann. Gefühlt bleibt das Ergebnis für ihn dasselbe, ob du nun die Recherche machst oder seine Kollegin, ist dem Kunden wurscht.
Sein größtes Interesse besteht darin, für die bestmögliche Lösung seines Problems den kleinstmöglichen Preis zu bezahlen. Dass der Recherchepart (oder welche Aufgabe auch immer es bei dir sein mag) bei dir viel besser aufgehoben sein wird, sieht er in dem Moment nicht.
Verkaufe nicht deine Zeit - verkaufe ein Ergebnis
Auf diese Weise wirst du nicht nur Wert-voller für deine Kunden. Du hast auch dein Business und deine Aufgaben in der Hand, statt beides von deinen Kunden steuern zu lassen. Den besten Weg zum Ziel deines Kunden kannst du viel besser bestimmen als er. Wenn er den Weg kennen würde, bräuchte er dich nicht. In vielen Fällen habe ich es schon erlebt, dass das, was der Kunde für sein Problem hält, gar nicht sein eigentliches Problem ist.
Er braucht dich als Experten. Wenn du dich im Vorfeld schon mit dem Schmerz deiner Kunden auseinandergesetzt und eine passende Lösung dafür gestrickt hast, wenn du das Ziel deines Kunden verstehst und weißt, wie du ihn dahin bringen kannst, machst du deine Firma unersetzlich.
Deine Zeit innerhalb eines Themas ist gegen jemand anderes austauschbar – dein Ergebnis, dein einzigartiges Angebot nicht. Die Lieferung deiner Leistung ist von Anfang bis Ende klar definiert, du kannst sie detailliert dokumentieren und sogar von Mitarbeitern erledigen lassen.
Ich kenne übrigens durchaus auch Freelancer, die genau das bleiben wollen. Sie sind zufrieden mit ihren Stundensätzen und sie sind zufrieden damit, von ihren Kunden zum Abarbeiten nach Zeit bezahlt zu werden, und sie verdienen auch nicht unbedingt schlecht damit, vor allem die auf einem seniorigeren Profilevel.
Willst du dich aber selbst verwirklichen und wirklich unabhängig machen mit deiner Selbständigkeit, musst du als Unternehmer denken, und nicht als Freelancer. Und als Unternehmer hast du ein konkretes Angebot, du verkaufst ein Ergebnis zu einem Preis. Nicht nur deine Zeit.
Dein nächster Schritt
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Cynthia Dauterstedt
Cynthia ist zertifizierter Business Coach bei Business mit Struktur. Ihre Empathie und ihre Passion die Welt ein bisschen besser zu machen, macht sie zu deinem perfekten Coach, wenn du ein Unternehmen aufbauen willst, mit dem du dich vollends intentifizieren kannst und das deinen Kunden wirklich weiterhilft. Lerne Cynthia kennen, indem du mit ihr ein kostenloses Mini-Coaching vereinbarst.