Exit by Design – wie du dein Business verkäuflich machst.
(Teil 2 von 4)
Im ersten Teil dieser Artikel-Serie haben wir uns die ersten beiden von insgesamt acht Parametern eines verkäuflichen Unternehmens angesehen. Diese waren:
Hier werden wir nun zwei weitere Kriterien betrachten und schauen, wie du diese zu deinen Gunsten beeinflussen kannst.
Das Wachstumspotential deiner Firma
Im letzten Artikel habe ich erklärt, warum es so wichtig ist, einem Käufer zu zeigen, dass das Unternehmen wächst. Durch deine Buchhaltung zeigst du dem Interessenten, dass das Unternehmen in der Vergangenheit stetig gewachsen ist. Aber du musst auch klar aufzeigen können, dass auch das Wachstum in der Zukunft nicht stagnieren wird. Hier geht es um das verbleibende Marktpotential. Auf folgende drei Aspekte kannst du dabei eingehen:
1. Kann das Unternehmen in weiteren Märkten operieren?
2. Kann ich weitere Angebote und Dienstleistungen an bestehende Kunden verkaufen?
3. Kann es auch in anderen Ländern funktionieren?
Lass' uns schauen, welche Möglichkeiten du innerhalb dieser drei Aspekte hast.
Andere Märkte
Heute ist unsere Wirtschaft so vernetzt, dass wir viel weitreichendere Kontakte pflegen können und Waren von der anderen Seite der Weltkugel beziehen. Wir brauchen nicht mehr unbedingt den physischen Marktplatz. Heute bezeichnen wir eine Gruppe von Menschen, die gleiche oder ähnliche Interessen, Bedürfnisse und Ziele hat, als einen Markt. Es ist also kein klar abgesteckter Bereich, sondern kontextabhängig. Du kannst von einem globalen Markt sprechen, einem regionalen Markt, aber auch einem Nischenmarkt.
Nehmen wir an, du bist Blumenhändler. Dein Markt ist jeder, der Blumen haben will. Wahrscheinlich weißt du, dass dies aber keine besonders attraktive Positionierung ist, da es viele Blumenhändler gibt. So viel Auswahl am Markt sorgt dafür, dass Kunden das für sie am besten passende Angebot haben wollen. Deshalb spezialisierst du dich auf Bestattungshäuser, um deine Zielgruppe erreichen zu können und ihr zu zeigen, dass genau du der Richtige bist. Deine Website und deine Marketingmaterialien sind genau auf diese Zielgruppe ausgerichtet.
Sobald du diesen Nischenmarkt erobert hast, geht es darum zu zeigen, dass es auch noch andere Märkte gibt, die du erobern kannst. Du identifizierst also einen weiteren Markt und stellst fest, dass du ebenso große Prestige-Unternehmen wie Rechtsanwaltskanzleien oder Luxushotels beliefen kannst. Auch hier sorgst du dafür, dass dein Marketing für diese Zielgruppe spezifisch und dadurch attraktiv wird. Auch regionale Märke kannst du betrachten.
Nun ist das Blumenbeispiel nicht so fesselnd, weil der Markt und die Interessentengruppen riesig sind. Doch es gibt auch Unternehmen, die zeigen müssen, dass genug Marktpotential da ist, weil sie so hochgradig spezialisiert sind. Denke dabei nur an Flugzeuge oder medizinisches Spezialequipment.
Ein Beispiel für eine erfolgreiche Erweiterung des Marktes sind z.B. Computer. Zu Beginn waren diese riesig und nur für große Unternehmen geeignet. Mit dem Fortschritt der Technik wurden sie immer kleiner und so konnte der Computer auch den Massenmarkt erreichen.
Cross-Selling
Überlege dir dabei, wo dein Kunde genau steht, nachdem er dein Kernangebot gekauft hat. Welche Probleme und Bedürfnisse hat er jetzt? Womit kannst du ihm nun helfen? Wenn du keine eigenen Angebote hast, kannst du ggf. mit anderen Firmen kooperieren. Wer könnte so ein strategischer Partner für dich sein?
Internationale Märkte
Verbessere deine Aussichten.
- Verkaufe neue Produkte an existierende Kunden
- Betrete neue geografische Märkte
- Betrachte neue demographische Segmente
Wiederkehrender Umsatz
Es gibt sechs verschiedene Arten von „wiederkehrenden Umsätzen“, welche ich nacheinander aufzählen und erklären möchte. Diese sind wie eine Leiter aufsteigend angeordnet und symbolisieren damit auch die Wertigkeit der Art. Ich beginne mit der untersten Sprosse der Leiter, die von allen wiederkehrenden Umsätzen die am wenigsten wertvolle ist.
1. Konsumgüter
2. Konsumgüter mit versunkenen Kosten
3. Subscription
4. Versunkene Kosten Subscription
5. Automatische Erneuerung
6. Vertragsumsätze
Um hier eine bessere Bewertung von einem potentiellen Käufer zu erhalten, ist der erste Schritt, auf eine höhere Sprosse der Leiter zu gelangen. Hast du bereits ein Subscription-Modell, könntest du dieses mit versunkenen Kosten kombinieren.
Der zweite Schritt ist dann, die Proportion dieser Umsätze in Bezug auf deinen Gesamtumsatz zu vergrößern. Frage dich: Wie viel Prozent meines Gesamtumsatzes bekomme ich von wiederkehrenden Umsätzen? Wie kann ich diese Prozentzahl vergrößern?
Dein nächster Schritt
Wie du im ersten Teil der Serie gesehen hast und auch in diesem Artikel lesen konntest, gibt es viele Stellschrauben, um die Wertigkeit deines Unternehmens steigern zu können. In den kommenden Teilen werde ich dir noch vier weitere Hebel aufzeigen.
Egal, ob du dein Unternehmen verkaufen möchtest oder nicht. Es ist immer eine gute Idee, es so aufzubauen, dass du es könntest. Wenn du wissen möchtest, welches deine nächsten Schritte sein sollten, dann melde dich zum kostenlosen Mini-Coaching an.
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Melanie Retzlaff
Melanie ist Inhaber von Business mit Struktur, einem Weiterbildungs- & Coachingprogramm, das Unternehmern dabei hilft, Klarheit, Ordnung und Skalierfähigkeit in ihre Firma zu bringen. Das erreicht Melanie mit ihrer Methode, indem sie dem Besitzer hilft, ein Unternehmen aufzubauen, das von funktionierenden Strukturen und nicht von Menschen abhängig ist.