Viele Unternehmerinnen und Unternehmer stehen irgendwann an einem Punkt, an dem sie das Gefühl haben, völlig überlastet zu sein. Die To-do-Liste wächst schneller, als man sie abarbeiten kann. Projekte stauen sich, E-Mails bleiben länger unbeantwortet, und manche Aufgaben drücken so schwer, dass man sie am liebsten sofort an jemand anderen abgeben möchte. Dieses Bedürfnis nach Entlastung ist natürlich. Niemand kann – und niemand sollte – ein Unternehmen komplett allein führen. Hilfe zu holen ist gesund, sinnvoll und ein wichtiger Schritt im unternehmerischen Wachstum.
Doch es gibt eine zentrale Falle, in die viele hineingeraten: Sie versuchen, Aufgaben auszulagern, zu denen sie selbst einen starken inneren Widerstand haben. Und genau dieser innere Widerstand ist es, der später dafür sorgt, dass das Delegieren nicht funktioniert, dass Mitarbeiter überfordert sind, dass Kommunikationsfehler entstehen und dass am Ende die ganze Last wieder auf dem Unternehmer landet – oft schlimmer als zuvor. Darum geht es hier: nicht um das Delegieren selbst, sondern darum, warum du deine eigenen inneren Widerstände erkennen und lösen musst, bevor du eine Aufgabe wirklich frei abgeben kannst.
Was innerer Widerstand eigentlich ist
Innerer Widerstand ist dieses Gefühl von „Ich will das nicht“, „Das liegt mir nicht“, „Das überfordert mich“ oder „Bitte alles, aber nicht das“. Manche spüren ihn körperlich als Druck in der Brust, andere als diffuse Angst, wieder andere als ständiges Prokrastinieren. Innerer Widerstand bedeutet nicht, dass du etwas nicht kannst – nur, dass etwas in dir dagegen ankämpft. Es ist ein psychischer, energetischer Widerstand, der dich ausbremst.
Das eigentliche Problem ist nicht die Aufgabe selbst. Das Problem ist die Blockade, die in dir existiert. Solange diese Blockade aktiv ist, kämpfst du gegen dich selbst – wie jemand, der versucht, in einem Ferrari Vollgas zu geben, während die Handbremse angezogen ist. Der Motor hat Kraft. Das Fahrzeug hat Power. Aber die Energie verpufft in Reibung, Hitze und Frustration. Der Ferrari bewegt sich zwar irgendwie, aber er kommt nicht in die Fahrt, die er eigentlich schaffen könnte. Genau so verhält sich innerer Widerstand in deinem Business. Er frisst Energie, Zeit, Motivation und Klarheit.
Warum Outsourcing aus dem Widerstand heraus scheitert
Viele Unternehmer vertreten die Hoffnung: „Ich gebe das einfach jemand anderem – und dann ist das Thema für mich erledigt.“ Doch das passiert fast nie. Wenn du eine Aufgabe aus innerem Widerstand heraus abgibst, dann gibst du sie nicht als klare, gut strukturierte Aufgabe ab. Du gibst sie eher wie einen heißen Kartoffelklumpen weiter. Halb definiert, halb kommuniziert, halb verstanden. Dir fällt es schwer, klare Erwartungen zu formulieren, weil du dich am liebsten gar nicht mit der Sache beschäftigen möchtest. Du gibst sie also nicht aus Klarheit heraus ab – sondern aus Flucht. Das Ergebnis?
Der Mitarbeiter ist unsicher. Die Aufgabe wird nicht richtig gemacht. Fragen bleiben offen. Fehler passieren. Dinge fallen hinten runter. Die Lieferung ist nicht so, wie du sie dir vorgestellt hast. Und am Ende landet die Aufgabe – oder der Stress darum – wieder bei dir. Oft größer als vorher, weil du nun nicht nur die Aufgabe hast, sondern auch die Konflikte, die daraus resultieren. Nicht die Aufgabe war das Problem. Dein innerer Widerstand war es.
Warum Freiheit vor Outsourcing kommen muss
Du kannst eine Aufgabe erst dann wirklich loslassen, wenn du frei von innerem Widerstand bist. Dann gibst du nicht aus Mangel, Angst oder Flucht ab, sondern aus Klarheit und Souveränität. In diesem Zustand bist du nicht mehr energetisch „verheddert“ in der Aufgabe. Du siehst klar, was getan werden muss, und du kannst es sauber kommunizieren. Du weißt, welche Schritte dazugehören, und kannst messbare Erwartungen formulieren. Und selbst wenn etwas nicht perfekt läuft, bleibst du innerlich stabil, weil du nicht in deinen eigenen Widerstand zurückfällst. Freiheit ist die Grundlage für jede gute Übergabe. Alles andere ist eine Übergabe aus Zwang – und die funktioniert nicht.
Wie du inneren Widerstand erkennst
Der einfachste Test: Spürst du ein Zusammenziehen, ein Fluchtgefühl, eine innere Abwehr? Dann ist es kein Desinteresse, sondern Widerstand. Für viele ist das Thema Buchhaltung ein Klassiker. Für andere ist es Steuern, Content-Erstellung, Marketing oder Verkauf. Manche kämpfen sogar bei simplen administrativen Aufgaben mit Widerstand. Es ist selten die Aufgabe selbst – es ist das Bild, die Geschichte oder das Gefühl, das man dazu abgespeichert hat. Sätze wie „Das liegt mir nicht“, „Das ist nicht mein Ding“, „Ich bin dafür zu schlecht“ sind in Wahrheit nur die Stimme des Ego, das versucht, den Widerstand zu rechtfertigen. Widerstände lösen sich aber nicht durch Wegschauen – sondern durch bewusstes Hinschauen.
Wie du Widerstand auflöst
Der Schlüssel ist: Anerkennung und Bewusstheit. Wenn du erkennst, dass es Widerstand ist – und nicht mangelnde Kompetenz –, kannst du ihn gehen lassen. Du musst kein riesiges Coachingprogramm machen oder tiefe innere Arbeit leisten. Es reicht oft schon eine bewusste Entscheidung und ein kleines Ritual. Eine einfache, aber sehr wirksame Möglichkeit ist ein Übergabegebet oder eine Affirmation: „Liebes Universum, ich habe erkannt, dass ich zu dieser Aufgabe einen inneren Widerstand habe. Ich übergebe dir diesen Widerstand. Bitte löse ihn für mich auf. Danke.“
Dieser Satz funktioniert, weil du die Verantwortung abgibst, nicht die Aufgabe. Du gibst die Blockade ab. Und sobald die Blockade weg ist, bist du frei. Freiheit bedeutet in diesem Zusammenhang nicht, dass du die Aufgabe plötzlich lieben musst. Nur, dass du sie neutral betrachten kannst – ohne Fluchtimpuls. Erst dann kannst du frei entscheiden, ob du die Aufgabe selbst machen willst oder ob du sie abgeben möchtest.
Outsourcen aus Freiheit statt aus Flucht
Wenn du keine inneren Widerstände mehr spürst, bist du in deiner Unternehmerenergie. Du kannst klar sehen, was wirklich zu tun ist und wie du es kommunizieren musst. Du kannst Erwartungen und Standards definieren. Du kannst überprüfen, ob ein Mitarbeiter in der Lage ist, die Aufgabe zu übernehmen. Und du kannst klar und souverän delegieren, ohne innerlich mitzuschwimmen. Das ist der Moment, in dem Outsourcing funktioniert. Weil es aus Stärke kommt – nicht aus Ohnmacht.
Fazit: Prüfe dich, bevor du delegierst
Bevor du eine Aufgabe abgibst, stelle dir eine einzige Frage. Gebe ich aus Freiheit ab – oder aus innerem Widerstand? Wenn es Freiheit ist, wird die Delegation funktionieren. Wenn es Widerstand ist, wird sie scheitern. Immer. Setze dich also zuerst mit dir selbst auseinander. Nimm dir ein oder zwei Aufgaben vor, die besonders viel Widerstand auslösen. Durchlaufe sie selbst bewusst, fasse sie an, fühle sie, arbeite sie durch. Sobald der Widerstand weg ist, spürst du sofort innere Leichtigkeit. Dein Ferrari fährt ohne Handbremse. Und du bist im Flow. Erst dann bist du wirklich bereit, zu delegieren.
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